Beton

Eidgenössische Technische Hochschule (ETH), Rämistrasse 101

Submitted by ottavio.clavuot on Sun, 01/02/2022 - 07:40

Im Bestreben, das für eine erfolgreiche Industrialisierung der Schweiz erforderliche technische Personal und Wissen unabhängig vom Ausland auszubilden und zu entwickeln, beschlossen die eidgenössischen Räte 1854 die Gründung des Eidgenössischen Polytechnikums (seit 1905 ETH) in Zürich nach dem Vorbild der Pariser Ecole Polytechnique (1794/1804). Da nach der Niederschlagung der Revolution von 1848 zahlreiche namhafte Gelehrte und Wissenschaftler Deutschland verlassen mussten und bereit waren, in der liberalen Schweiz am Aufbau der neuen Hochschule mitzuwirken, gewann diese rasch einen guten Ruf und war ihrer Aufgabe, eine konkurrenzfähige technische Elite auszubilden, gewachsen. So nahm auch Gottfried Semper, der sich als Architekt in Dresden bereits einen Namen gemacht hatte, die ihm angebotene Professur 1854 an. Kurz darauf erhielt er den Auftrag, ein Projekt für das Schulgebäude von Polytechnikum und Universität auf dem ehemaligen Schanzengelände gegenüber dem neuen Kantonsspital auszuarbeiten. 1859-64 wurde der funktional gegliederte, über der Stadt thronende Neurenaissance-Bau mit vorgelagerter Terrasse und selbständigem Chemiegebäude an der Rämistrasse nach Sempers Plänen von Staatsbaumeister Johann Caspar Wolff (1818-91) realisiert.

ETH
Erhöhte Lage und zur Stadt orientierte Hauptfassade manifestieren die Bedeutung der ETH für Zürich und den Bundesstaat. Foto um 1905.

Die Fassaden der geschlossenen, viergeschossigen Vierflügelanlage mit zentralem Hof werden durch Mittelrisalite mit Eingängen und Treppenhäusern sowie Eckrisalite an den Längsseiten gegliedert. Die beiden unteren Geschosse sind durch die Rustikaquaderung zu einem mächtigen Sockel zusammengebunden. Darüber reihen sich die je nach Funktion des Gebäudeteils die unterschiedlich ausgebildeten Fensterachsen der beiden oberen Stockwerke. Im Westtrakt befanden sich die Lehrräume des Polytechnikums und hinter der Repräsentationsfassade des Mittelrisalits gegen die Stadt die Halle des Haupteingangs sowie die Räume der Schulleitung und die Aula.

ETH Semper-Bau
Die plastische Neurenaissance-Blendarchitektur des Mittelrisalits verleiht der Hauptfassade repräsentativen Charakter.

Der nördliche Flügel beherbergte die Zeichen- und Übungsräume – die von Semper entworfene Sgraffito-Dekoration der Fassade nimmt darauf Bezug – , der östliche die Sammlungen und der südliche die Universität. Im Zentrum der Anlage unterteilte eine eingeschossige Halle für die Antikensammlung den Hof und machte damit die humanistische Verwurzelung der technischen Ausbildung deutlich. Die von Semper geplante Ausmalung der repräsentativen Durchgangsräume ist nie ausgeführt worden. Einzig die Wand- und Deckengestaltung der Aula wurde vollständig nach seinen Vorgaben realisiert.

ETH Aula
Entwurf Sempers von 1865 für die Gestaltung der Aula: An der Wand hinter Rednertribüne und korinthischer Kolonnade Triumphbogenmotiv und mythologische Malereien.

Das starke Wachstum der Hochschule, technische Mängel am Bau und der Auszug der Universität in Karl Mosers 1914 eingeweihten Neubau, führten 1915-24 zur umfassenden Erneuerung und Erweiterung der Schulanlage nach Plänen von Gustav Gull: Das Chemiegebäude wurde abgebrochen, der Semper-Bau durch die L-förmige Verlängerung des südlichen und des nördlichen Flügels bis an die Rämistrasse erweitert und der alte Osttrakt durch einen wesentlich breiteren Gebäudeflügel mit diesen um ein Geschoss überragender, Kuppel bekrönter Mittelrotunde ersetzt. In deren über die Fassade vorspringendem Halbrund befindet sich hinter ionischen Kolossalsäulen das Auditorium Maximum, darüber die Bibliothek, darunter die Halle mit dem auf den neu entstandenen Vorhof zwischen Nord- und Südflügel gehenden Haupteingang. Die beiden Gebäudeflügel nehmen in den Risaliten gegen die Rämistrasse die ionischen Kolossalsäulen der Rotunde auf und rahmen mit vorspringenden, die Fassadenflucht der Risalite verlängernden Arkaden den Strassenraum und den Vorhof. Durch die axialsymmetrische, monumental wirkende, barocken Schlossanlagen ähnliche Komposition hat Gull das ETH-Gebäude von der Stadt zur Rämistrasse umorientiert.

ETH Rämistrasse
Die neue Hauptfront der ETH gegen die Rämistrasse. Foto vor 1938.

Anstelle der Antikenhalle setzte Gull eine über die ganze Gebäudehöhe reichende Halle zwischen die neu in die Höfe eingebauten Auditorien. Das komplexe Raumgefüge geschickt gestaffelter und verschränkter Arkaden und Kolonnaden öffnet die grosse Halle zu anderen Räumen, schafft Zonen unterschiedlichen Lichts und nimmt dadurch der Architektur die Schwere.

ETH Halle
Gulls Halle mit den Erschliessungsalerien und-emporen. Foto um 1943.

Unter den dem Semper-Bau angeglichenen Oberflächen aus Kunststein und Neurenaissance-Formen verbarg Gull das moderne Baumaterial, den Eisenbeton, der auch für die ursprünglich betonsichtig geplante Kuppel benützt wurde.

ETH Kuppelkonstruktion
Die sichtbare Betonaussenschale der Betonrippenkuppel mit kassettierten Füllungen wurde auf öffentlichen und politischen Druck mit Ziegeln verkleidet. Foto um 1971.

1964-77 wurde das ETH-Gebäude nach Plänen der Professoren Charles-Edouard Geisendorf (1913-85) und Alfred Roth (1903-98) nochmals erweitert, unter anderem durch die Hörsaaleinbauten in den beiden Innenhöfen und die Grossmensa unter der neuen Polyterrasse. O.C.   

Kantonsschule Rämibühl - Aula

Submitted by admin on Sun, 06/06/2021 - 19:30

An Stelle der heutigen Aula Rämibühl hatte sich August Adolf Ludwig Follen mit der Villa „(Unteres) Sonnenbühl“ wohl von Carl Ferdinand von Ehrenberg 1835/36 die erste Villa am Rämi erbauen lassen. Hier und 1843-47 in der Villa „Sonneck“ (heute „Tanneck“) pflegte Follen ein offenes Haus. Damit wurde dieses Gebiet Hottingens zu einem Ort des kulturellen Wirkens und des Austauschs vor allem aus Deutschland zugewanderter Literaten, Künstler, Gelehrter und politischer Aktivisten. 1966 wurde die Villa zusammen mit sieben weiteren Bauten abgerissen, um Platz zu machen für die Kantonsschule Rämibühl. Als Bestandteil des Rämibühl besitzt die Aula eine Sonderstellung sowohl hinsichtlich der einer breiteren Öffentlichkeit dienenden Bestimmung als auch bezüglich ihrer Inszenierung und Gestaltung. Mit der Hauptfront orientiert sie sich nicht auf das Schulareal, sondern nach aussen, von wo sie über den breiten sich platzartig gegen Aula und Mensa hin weitenden Treppenaufgang (Südrampe) erreicht werden kann. Prominent entfaltet sich ihre Eingangsfront in einem Fächer schlanker, frei in den Himmel ragender, nach innen gewölbter Wandscheiben aus Beton, zwischen die Fensterbänder gespannt sind. Zum Instrument der Gestaltung wird die Schalung der Aussenfläche dieser Wandscheiben, in die der Architekt Eduard Neuenschwander Schwartenbretter hatte einlegen lassen, so dass eine vertikal gerippte Oberfläche entstand. Vielleicht mehr noch als die Betonpfeilerfassaden der beiden Schulhäuser hat die Architektur der Eingangspartie der Aula skulpturalen Charakter.

Aula Rämibühl

Aula Rämibühl, Eingangsfront.

Der Theaterbau ist im Kern als Kubus auf quadratischem Grundriss ausgebildet, in den das Kreissegment der Zuschauerränge hineingestossen ist, an das rechts der Bühne die „Lehrerloge“ anschliesst. Geschickt hat Neuenschwander das Gefälle des Geländes genutzt, um unter den ansteigenden Zuschauerrängen ein grosszügiges Foyer zu schaffen, dessen Betondecke sich vom Haupteingang her gegen die unter dem „Parkett“ liegende, vor leicht gekrümmten, weiss gekachelten Wandscheiben eingerichtete Garderobe absenkt. In einer Gegenbewegung führt die parallel zur grossen Aussentreppe ansteigende und sich weitende Innentreppe vom Foyer zum Saaleingang hinauf, dessen Vorplatz durch ein quer zu den lamellenartig wirkenden Unterzügen laufendes Oberlichtband beleuchtet wird. O.C.

Rämibühl Aula
Aula Rämibühl, Saal.

Kantonsschule Rämibühl - Technik und Kunst am Bau

Submitted by admin on Sun, 06/06/2021 - 18:23

Jenseits des politischen Zwangs die Baukosten der Kantonsschule Rämibühl zu senken, hat der Architekt Eduard Neuenschwander Rationalisierung und Reduktion konsequent als gestalterische Prinzipien genutzt. Grundlegend war die Entscheidung, den Beton als Material der tragenden Strukturen nicht zu verputzen. Die darin zum Ausdruck kommende Vorliebe für rohen Beton als plastisch formbarem Material erinnert eher an Le Corbusier als an Aalto. Für die Herstellung der Betonteile wählte Neuenschwander die jeweils kostengünstigste Variante, so dass ganz unterschiedliche Oberflächen entstanden, zu denen Material, Form und Farbe der anderen Bauteile in Bezug gesetzt werden: Die industriell vorgefertigte Aussenhaut der Fassadenpfeiler der Schulhäuser mit glatter, homogener, nur durch die Fugen zwischen den einzelnen Elementen strukturierter Oberfläche korrespondiert mit den Aluminiumrahmen und den Glasflächen des Fensterrasters.

Fassade Technik und Kunst

Fassadenpfeiler des MNG mit glatter Oberfläche.

Ganz anders die vor Ort produzierten Teile des Gebäudeinneren mit ihrer rauen Oberfläche, auf der sich Holzstruktur und unterschiedliche Schalungsrichtungen abzeichnen, und die mit den rauh verputzten Backsteinwänden kommunizieren.

Pfeiler und Wand im Treppenhaus des MNG

Pfeiler und Wand im Treppenhaus des MNG mit Struktur der Rohschalung.

Vollends zum Instrument der Gestaltung wird die Schalung der Wandscheiben der Eingangsfront der Aula, in die Neuenschwander Schwartenbretter einlegen liess, so dass eine vertikal gerippte Oberfläche entstand.

Pfeiler und Wand im Treppenhaus des MNG

Wandscheibe der Aula-Hauptfront mit Relief der eingelegten Schwartenbretter.

Die Gebäudetechnik wird offen gezeigt und durch die Farbgebung thematisiert: Die graublauen Heizungsrohre sind nicht unter Putz gelegt, die orangeroten Lüftungskanäle in der Mensa nicht durch eine tiefer gehängte Decke versteckt.

Kunst und Technik MNG

Skulptural vor die Glasbausteinwand gesetzter Heizkörper im Treppenhaus des MNG.

Rämibühl Mensa Lüftungskanöle
Offen liegende, farblich akzentuierte Lüftungskanäle der Mensa.

Die serielle Produktion vieler Bauteile – Zimmertüren, Heizkörper, Lavabos, Stahlblechgarderobekästen, Beleuchtungskörper – , die Wiederkehr gleicher Motive, wie z.B. die zurückversetzten Haupteingänge mit Doppeltüren mit konkav geformtem Aluminium Türblatt, und die konsequente Verwendung der gleichen Materialien in analogem Kontext, lässt die Schulanlage als Einheit erscheinen. So wurde in sämtlichen Eingangshallen und Treppenhäusern, in der Mensa und der Aula ein Terrazzoboden eingebracht, in den Korridoren und Schulzimmern ein olivgrauer Nadelfilz, im Naturwissenschaftstrakt ein PVC-Belag. Zwischen den Trägern erhielten die Betondecken teilweise eine Dämpfung aus Holzfaserplatten. Dieser Logik wurde auch das zum Teil eigens entworfene Mobiliar unterworfen.

Rämibühl LGRG Gangnische

Gangnische im Erdgeschoss des LG mit integrierten Sitzbänken.

Speziell für die Aula entworfene Sitzbänke.
Büro Neuenschwander, Zuschauerraum der Aula mit den eigens entworfenen Sitzbänken.

 

Zentrale Bedeutung kommt der Farbgebung zu, die zusammen mit dem Material und dem künstlerischen Schmuck stimmungsbildend wirken soll. Nach Vorschlägen von Karl Schmid wurden im Innern Farbakzente gesetzt. Indem einzelne Mauerflächen in verschiedenen, teils kräftigen Pastelltönen gestrichen sind, sollen Korridore und Schulzimmer einen individuellen Charakter erhalten. Für die künstlerische Ausschmückung der Schulanlage mit Wandbildern und plastischen Kunstwerken hat Eduard Neuenschwander unter anderem auf seine Freunde in der Gockhauser Künstlerkolonie zurückgegriffen. Die grossen Wandflächen der Zugänge zur Mensa und des Esssaals gestaltete Karl Schmid durch geometrisch- ornamentale Wandmalereien, Eisenplastiken und Holzreliefs.

Mensa Zugang

Karl Schmid, geometrisches Wandbild im Treppenzugang zur Mensa.

Karl Schmid - Mensa Relief

Karl Schmid, geometrisches Holzrelief im Esssaal der Mensa.

In der Eingangshalle des MNG beleben die organischen Formen der auf bunte Wandflächen montierten Holzplastiken Raffael Benazzis (1933*) die materielle und geometrische Strenge des Raums.

Raffael Benazzi, Holzskulpturen in der Eingangshalle des MNG.

Raffael Benazzi, Holzskulpturen in der Eingangshalle des MNG.

Bronzeplastiken Benazzis setzen auch an den Aufgängen von der Rämistrasse und der Freiestrasse her künstlerische Akzente.

Raffael Benazzi, Bronzeskulptur

Raffael Benazzi, Bronzeskulptur am Aufgang von der Rämistrasse her.

Über der Zufahrt zur Tiefgarage markiert die streng geometrische Aluminiumstele Ernst Faesis (1917-2017), 1950-82 Zeichenlehrer am MNG, den Zugang zum Schulareal. Am Aufgang zur Aula empfangen die „Stèles“ von François Stahly (1911-2006) den Ankömmling. O.C.

Ernst Faesi, Aluminiumstele

Ernst Faesi, Aluminiumstele über der Tiefgarageneinfahrt.

Ober- und Ordnungsbegriffe

Kantonsschule Rämibühl - Schulhäuser (MNG, LG/RG)

Submitted by admin on Sun, 06/06/2021 - 18:20

Die parkseitigen Fassaden der beiden Schulhäuser konzipierte Eduard Neuenschwander als Wald mächtiger, in freiem Rhythmus vor- und zurückspringender Betonpfeiler, die durch den filigran wirkenden Aluminiumraster der Fensterquadrate und die durchlaufende, vorkragende Brüstung der Pflanztröge der Dachterrasse verbunden sind. Belebt wird der Fensterraster durch die die Geschossböden markierenden Bänder und die im höheren Eingangsgeschoss und im untersten Geschoss zurückgenommene Fensterfront. Die zurückversetzten Dachaufbauten sind nur teilweise sichtbar und haben keinen entscheidenden Einfluss auf das Erscheinungsbild der 102m und 146m langen Fassaden. Umso wichtiger ist die von Neuenschwander arrangierte Geländemodulierung vor der Fassade. Indem er den Fuss der Gebäude hinter einer Geländewelle verschwinden lässt, reduziert er optisch die Höhe des Baus und lässt ihn förmlich aus dem Boden wachsen.

Rämibühl LGRG

Pfeilerwald und Fensterraster der Südfassade des Schulgebäudes von LG/RG.

Während sich die talseitigen Fassaden von MNG und LG/RG – wie Neuenschwander es 1988 ausdrückte – „durch die bestehenden Landschaftsbestände winden“, sind die strassenseitigen, parallel zur Freiestrasse angeordneten Gebäudeteile einer rechtwinkligen Ordnung verpflichtet, in die auch die Turnanlage einbezogen ist. Auf dieser Seite bestimmen die Mauer- und Glasbausteinflächen der grossen, gestaffelten Kuben neben Partien mit Pfeilern und Fensterraster das Erscheinungsbild.

Schulgebäude von LG/RG

Kubische Formen der Nordfassade des Schulgebäudes von LG/RG.

Die unterschiedliche Fassadengestaltung resultiert nicht nur aus dem Bezug zur Umgebung, sondern korrespondiert auch mit der Funktion der Räume im Innern. Die von Neuenschwander verwendete Skelettbautechnik gewährleistet die vom Wettbewerbsprogramm geforderte Flexibilität der Grundrisse. Über Betonunterzüge sind die Fassadenpfeiler mit Pfeilerreihen verbunden, die in Zimmertiefe den Fassaden folgen und die ihrerseits untereinander mit einem Betonträger verbunden sind. Die Flurzone, wo der frei gestaltete und der orthogonal geordnete Bereich aufeinandertreffen, wird von einer Betonplatte überspannt, deren Last in den breiteren Zonen durch einzelne, frei im Raum stehende, scheibenartig ausgebildete Betonstützen zusätzlich aufgefangen wird. Dadurch, dass der Beton roh belassen ist, ist das tragende Gerüst des Baus sichtbar. Aus Beton sind auch die zum Flurbereich hin offenen Treppenhäuser. Auf der rauen Oberfläche der vor Ort geschalten und gegossenen Elemente zeichnen sich Holzstruktur und unterschiedliche Schalungsrichtungen ab.

1. Obergeschoss des MNG

Korridor im 1. Obergeschoss des MNG – Nahtstelle zwischen frei gestaltetem und orthogonal geordnetem Bereich.

In der Einbettung der Bauten in die umgebende Natur und im freien Umgang mit organischen und orthogonalen Formen zeigt sich der prägende Einfluss von Neuenschwanders Lehrer Alvar Aalto: Mit dem 1947-49 realisierten Studentenheim des MIT in Cambridge (USA) am Ufer des Charles River hat Aalto wohl Neuenschwanders Rämibühl-Entwurf inspiriert. Symbolisch nimmt die nach Süden zum Fluss orientierte, dreifach abgewinkelte, sanft ondulierende Front mit den Studentenzimmern Bezug auf den Strom. Die nördliche, kantig wirkende Fassade mit Studentenzimmern gegen Osten und Diensträumen gegen Westen folgt dem Verlauf der Südfassade nur bedingt. Dadurch öffnen sich in der dazwischen liegenden Korridorzone Aufenthaltsbereiche. O.C.

Aalto MIT Werk 1950
Abbildungen aus einem Artikel in der Architekturzeitschrift Werk aus dem Jahr 1950 (Bd. 37,4).