In Zürich geboren, liess sich Karl Schmid zum Möbelschreiner ausbilden. In Kursen der Kunstgewerbeschule und autodidaktisch entwickelte er seine Zeichenkunst und Aquarelltechnik, bevor er sich seit 1934 auf wissenschaftliche Illustration spezialisierte. Neue Welten eröffnete ihm die Begegnung mit Ernst Ludwig Kirchner und dessen expressiver Malerei in Davos. Zudem hatte er vor und während des Zweiten Weltkriegs Kontakt zu avantgardistischen Künstlern, unter ihnen Hans Arp (1886-1966), Mitbegründer der dadaistischen Bewegung, dessen spielerischer Umgang mit Formen ihn tief beeindruckte. 1944 wurde er von Johannes Itten an die Kunstgewerbeschule in Zürich berufen, wo er bis 1971 unterrichtete.
Seit 1965 lebte er in dem von seinem Freund Eduard Neuenschwander erbauten Wohn- und Atelierhaus in Gockhausen. Sein Werk zeichnet sich durch eine grosse Breite in materieller und formaler Hinsicht aus: Zeichnungen, Aquarelle, Wandmalereien, plastische Werke in Holz, Beton, Stein und Metall. In der Kantonsschule Rämibühl sind die Mauerflächen der Korridore und Schulzimmer nach einem von ihm entworfenen Farbkonzept in verschiedenen, teils kräftigen Pastelltönen gestrichen worden. Seine Wandmalereien und Reliefs bestimmen zudem die künstlerische Ausgestaltung der Mensa. O.C.