Bildung, Wissenschaft

Kantonsschule Rämibühl - Naturwissenschaftstrakt

Submitted by admin on Sun, 06/06/2021 - 18:10

In Kontrast zur östlich vorgelagerten Aula hat Eduard Neuenschwander den Naturwissenschaftstrakt – einen Laborbau mit Flachdach – als reinen Zweckbau konzipiert. Die Fassaden des langgestreckten, talseitig drei-, bergseitig zweigeschossigen, gestuften Blocks sind bestimmt durch die Abfolge gleichförmiger beigebraun verputzter Mauer- und Fensterbänder. Hangabwärts leicht versetzt ist im Westen der Kubus mit den Physikhörsälen in den Biologie- und Chemietrakt hineingeschoben. Betreten wird das Gebäude durch einen quer angeordneten Treppentrakt.

Eingang zum Naturwissenschaftstrakt

Eingang zum Naturwissenschaftstrakt zwischen Labor- und Hörsaalbau.

Von der zentralen, durch schmale Fensterbänder erhellten Halle des Physikgebäudes her sind die doppelgeschossigen Hörsäle für die Schülerschaft zugänglich. Der vom Gang aus einsehbare Sammlungsraum unter der Halle, die unter die Tribüne der Hörsäle geschobenen Vorbereitungszimmer und die Hörsaaleingänge der Lehrerschaft befinden sich im unteren Geschoss.

Physikhörsaal

Erschliessungshalle der Physikhörsäle.

Im Biologie- und Chemietrakt werden die aussenliegenden Unterrichts- und Praktikumsräume sowie die fensterlosen, innen liegenden Nebenräume durch niedrige Flure mit integrierten Schaukästen, Aquarien und Terrarien erschlossen. O.C.

Korridor im Biologietrakt mit Schaukästen

Korridor im Biologietrakt mit Schaukästen, Aquarien und Terrarien.

Neue Kantonsschule, Rämistrasse 74/76

Submitted by admin on Sun, 06/06/2021 - 18:04

Das allgemeine Bevölkerungswachstum, die Gründung des schweizerischen Bundesstaates 1848 und der daraus resultierende wirtschaftliche Aufschwung führten zur raschen Zunahme der Zahl der Kantonsschüler auf 860 im Jahr 1904/05. Der zunehmenden Raumnot und dem Druck, im Interesse der Konkurrenzfähigkeit im globalen Wettbewerb die Qualität der höheren Bildung zu stärken, begegnete die Zürcher Regierung 1906-09 mit dem Bau der „Neuen Kantonsschule“ auf der Wässerwiese oberhalb des Altbaus. Die von Kantonsbaumeister Hermann Fietz (1869-1931) errichtete neubarocke Vierflügelanlage diente der Kantonsschule und dem Chemischen Institut der Universität.

Neue Kantonschule
Universitäts- und Kantonsschulbau, im Vordergrund der Flügel der Neuen Kantonsschule, 1909.

Diese Doppelfunktion manifestiert sich in den beiden mit Jugendstil-Elementen reich geschmückten Portalrisaliten der durch Freitreppen erschlossenen Repräsentationsfassade gegen die Rämistrasse.

Neue Kantonschule Portal
Portal der Kantonsschule.

Während das Realgymnasium in der Alten Kantonsschule verblieb, bezogen die Industrieschule (heute MNG) und die von dieser 1904 organisatorisch abgetrennte Handelsschule (heute Wirtschaftsgymnasium Enge) das neue Gebäude, das auch die naturwissenschaftlichen Fachzimmer der ganzen Kantonsschule beherbergte.

Rämibühl Neue KS Chemielabor
Chemielabor der Kantonsschule, 1965.

Mit dem Bau der Kantonsschule Rämibühl ging das ganze Gebäude 1970 an die Universität über und wurde 2002–04 für das Rechtswissenschaftliche Institut saniert und um einen von Santiago Calatrava (*1951) konzipierten Hofeinbau für die Bibliothek erweitert. O.C.

Kantonschule Rämibühl
Santiago Calatrava, Hofeinbau für die Bibliothek des Rechtswissenschaftlichen Instituts.