In Leipzig geboren, wirkte Richard Wagner nach ersten bewegten Jahren in Würzburg, Magdeburg, London und Paris 1843-49 als Hofkapellmeister in Dresden. Hier komponierte er die Opern „Tannhäuser“ und „Lohengrin“. Nach der Niederschlagung der Revolution 1849 flüchtete er mit Franz Liszts Hilfe nach Zürich, Niederschlagung der Revolution 1849 flüchtete er mit Franz Liszts Hilfe nach Zürich, wo er in den „Escher-Häusern“ am Zeltweg wohnte. Mit der Aufführung von Beethoven-Sinfonien und von eigenen Werken in der Allgemeinen Musik-Gesellschaft sowie im Aktientheater bereicherte er das Zürcher Musikleben.
Züricher Vielliebchen-Walzer, WWV 88 (1854)
Im Gartenhaus der Villa Wesendonck (heute Museum Rietberg), in der er zeitweise als Gast des Seidenkaufmanns Otto Wesendonck lebte, entwarf er wesentliche Teile des „Rings des Nibelungen“ und verfasste Schriften, wie „Die Kunst und die Revolution“, „Das Kunstwerk der Zukunft“ und „Oper und Drama“, aber auch das antisemitische Pamphlet „Das Judentum in der Musik“. Mitte der 1850er Jahre gehörte er zu den Gästen Georg und Emma Herweghs, in deren Wohnung deutsche, italienische, aber auch einheimische Künstler, Literaten und politische Aktivisten, wie z.B. Gottfried Semper, Franz Liszt, Francesco de Sanctis (1817-83), Felice Orsini (1819-58) und Gottfried Keller, verkehrten. 1858-61 lebte er abwechselnd in Venedig, Paris und Luzern. Seine Liebe zu Mathilde Wesendonck, der Frau seines Zürcher Gastgebers, verarbeitete er in „Tristan und Isolde“.
Richard Wagner 1858 in der Villa Wesendonck. Sammelbild des sechsteiligen Kartensets 883 zu Liebigs Fleischextrakt. Um 1900.
Wesendonck-Lieder, V. Träume, WWV 91 (1857-1858)
Tristan und Isolde, I. Einleitung, WWV 90 (1857-1859)
1866-72 weilte er mit Franz Liszts Tochter Cosima, die er nach ihrer Scheidung von Hans von Bülow 1870 heiratete, in Tribschen, wo ihn Friedrich Nietzsche mehrmals besuchte. Dort vollendete er auch die „Meistersinger von Nürnberg“ und das für Cosima geschriebene „Siegfried-Idyll“. Die letzten Jahre verbrachte er in Bayreuth, wo er den „Ring des Nibelungen“ vollendete. O.C.
Die Walküre, 3. Akt: Vorspiel, sog. Walkürenritt, WWV 86b (1856-1870)