Begleitet von einer an städtebauliche Konzepte der Zwischenkriegszeit, wie zum Beispiel Le Corbusiers „Ville Radieuse“, anknüpfenden, intensiven Debatte über das Hochhaus als Mittel gegen die Zersiedelung der Landschaft und der Gestaltung des städtischen Raums, entstanden in den 1950er Jahren die ersten Hochhäuser in Zürich: neben dem Bürohochhaus „Zur Bastei“ am Schanzengraben (1953-55), den Wohnhochhäusern am Letzigraben (1951-55), unter anderem auch das Schwesternwohnheim des neuen Kantonsspitals auf der Platte. Das 1956-59 von Jakob Zweifel (1921-2010), einem Schüler Hans Hofmanns und William Dunkels, errichtete, bereits 1951 von der „Architektengemeinschaft für das Kantonsspital Zürich“ (AKZ) geplante, 54 m hohe Punkthochhaus setzt auf der Platte einen markanten städtebaulichen Akzent.
Der für 250 Pflegerinnen geplante Wohnturm verfügt über dem Eingangsgeschoss über 18 Wohngeschosse mit je 14 Zimmern und einen Dachgarten. Die Fenster der Zimmer reihen sich an den Längsseiten hinter schmalen vertikalen Bändern aus Stahlbeton, die am oberen Ende abgeknickt die Dachterrasse räumlich fassen und beschatten. Die Schmalseiten werden durch breite Stahlbetonbänder in Zimmertiefe gefasst. Dazwischen öffnen sich auf der Südseite die wechselweise vorkragenden Panoramafenster der doppelgeschossigen Aufenthaltsräume mit innerer Galerie und Balkon, auf der Nordseite die Balkone des offenen Treppenhauses. Das differenzierte Spiel zwischen den Betonbändern der Tragkonstruktion, den dahinter angeordneten Glasflächen der Fenster und den Rahmen aus Aluminium und Beton lockert die Fassadenflächen und die kantige Silhouette auf und verleiht dem Gebäude Leichtigkeit. O.C.