Alex Walter Diggelmann (1902-87), Grafiker und Zeichenlehrer

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Geboren im bernischen Unterseen als Sohn des Lehrers, Gemeindepräsidenten und -schreibers, unterrichtete Alex Walter Diggelmann nach der Ausbildung zum Primarlehrer im Seminar Hofwil bei Bern während drei Jahren an der Schule in Unterseen. 1925 erwarb er an der Gewerbeschule in Bern einen Abschluss als Zeichenlehrer. In Paris und Leipzig, wo er sich intensiv mit Buchdruck und Grafik beschäftigte, setzte er sein Kunststudium fort. Zurück in der Schweiz liess er sich 1928 als freischaffender Grafiker in Zürich nieder. 1938-67 war er als Zeichenlehrer an der Kantonalen Oberrealschule (heute MNG) tätig.

Alex Watler Diggelmann
Alex Walter Diggelmann. 

In seinem grafischen Schaffen konzentrierte er sich – selbst ein begeisterter Leichtathlet und Alpinist – besonders auf Sport – und Fremdenverkehrswerbung und war damit bereits Mitte der 1930-er Jahre sehr erfolgreich, so z.B. beim Kunstwettbewerb der Olympischen Spiele in Berlin 1936, wo er Gold in der Kategorie „Gebrauchsgrafik“ gewann.

Diggelmann Olympia 1936
Im Gegensatz zu anderen Künstlern, die sich nicht durch das nationalsozialistische Regime instrumentalisieren lassen wollten, beteiligte sich Alex Walter Diggelmann am olympischen Wettbewerb und gewann mit dem Arosa-Plakat in Berlin 1936 eine Goldmedaille.

In seinen Plakaten setzte Diggelmann auf eine nüchterne, serifenlose, gut lesbare Typografie, die in den frühen Werken mit der erzählerischen und illustrativen Bildgestaltung kontrastierte, in den späteren mit der grafisch verknappten Darstellung korrespondierte.

Diggelmann Château d'Oex
Werbeplakat für die Compagnie du Chemin de fer Montreux Oberland bernois und den Wintersport in Château d'Oex 1936.
Zürich 1940
Tourismuswerbung für Zürich und die Schweiz im Auftrag des Verkehrsvereins Zürich 1940.
Diggelmann Radquerweltmeisterschaften 1967
Plakat zu den Radquerweltmeisterschaften in Zürich 1967.

Neben Plakaten gestaltete er auch Briefmarken, Medaillen, Wappenscheiben, Buchillustrationen, Wandbilder und -mosaiken, wie z.B. für das Sportzentrum Kerenzerberg oder die Eidgenössische Turn- und Sportschule Magglingen. 1974 organisierte er die erste Ausstellung „Sport in der Kunst“ des „Schweizerischen Landesverbands für Leibesübungen“ in Luzern. O.C.

Diggelmann J+S-Briefmarke 1971
Jugend- und Sport Briefmarke 1971.
Sport in der Kunst 1977
Plakat zur zweiten Ausstellung „Sport in der Kunst“ im Helmhaus in Zürich 1977 auf der Grundlage des Entwurfs von 1974.