Im Auftrag des Herzspezialisten Hermann Schulthess erbaute Georg Lasius (1835-1928) 1898 das villenartige, neugotische Mehrfamilienhaus mit drei identischen 6-Zimmer-Wohnungen und Praxisräumen im 1. Obergeschoss. Die drei hochaufragenden quergestellten Treppengiebel, der von einem Spitzhelm gekrönte polygonale Eckerker und die Tuffsteinquader der Fassade verleihen Gebäude einen schlossartigen Charakter.
1918 erwarb Edith McCormick-Rockefeller (1872-1932), Tochter John D. Rockefellers, Schwiegertochter Cyrus Hall McCormicks und 1913 Klientin Carl Gustav Jungs (1875-1961), die Liegenschaft für den „Psychologischen Club Zürich“ als Klubhaus mit Bibliothek und Praxisräumen. Jung, der 1900-06 zunächst als Assistent, dann als Stellvertreter des renommierten Psychiaters und Klinikdirektors Eugen Bleuler (1857-1939) an der „Irrenheilanstalt Burghölzli“ wirkte, hatte den Club 1916, drei Jahre nach dem Bruch mit seinem Lehrer Sigmund Freud (1856-1939), als Gesprächs- und Interessengemeinschaft für Analytische Psychologie gegründet. So organisierte der Club regelmässig Vorträge und Diskussionen führender Fachleute, so z.B. des Mythenforschers Karl Kerényi (1897-1973), des Religionswissenschafters Mircea Eliade (1909-86), des Germanisten Karl Schmid (1907-74) oder des Physikers und Nobelpreisträgers Wolfgang Pauli (1900-58). 1948 nahm das Institut für Analytische Psychologie („C. G. Jung Institut“) den Lehrbetrieb in den Räumen des Psychologischen Clubs auf. O.C.