Geschichte
Der Trockenmauerbau zählt zu den ursprünglichsten Bautechniken. Seine Geschichte beginnt, als die Menschen sesshaft wurden. Schon prähistorische Baumeister fügten die Steine nach ganz bestimmten Mustern zu stabilen Mauern zusammen. Beinahe in sämtlichen Regionen der Erde haben Kulturen Techniken des Trockenmauerbaus entwickelt, die in ihren Grundprinzipien identisch sind. Die höchste Kunst und Perfektion in Steinbearbeitung und baulicher Verwendung erreichten schon in frühen Zeiten die Völker Lateinamerikas und die Ägypter.
Ökologie
In einer Trockenmauer herrschen auf kleinem Raum die unterschiedlichsten Bedingungen. Entsprechend bietet sie wertvolle Lebensräume und Refugien für viele verschiedene Pflanzen- und Tierarten mit unterschiedlichsten Ansprüchen. So haben die Trockenmauern eine wichtige Funktion bei der Erhaltung der Biodiversität.
In den Mauerritzen kommen typische Pflanzenarten wie das Zimbelkraut, der Gelbe Lerchensporn und verschiedene Mauerpfefferarten vor. Auf und von den Algen, Flechten oder Moosen leben spezialisierte Kleinschmetterlinge (z.B. Flechtenbärchen) und Schnecken. Die Trockenmauer dient Wirbellosen und Reptilien zudem als Wärmequelle, Ruhe- und Winterquartier. Für gewisse Wildbienenarten (Mörtelbienen) sind sie wichtig, da diese in den Mauerritzen nisten.
Rämibühlgarten
Im Jahr 2007 erbauten die Biolog/innen des MNG unter der Leitung von Stefan Bachmann gemeinsam eine Trockensteinmauer. In schweisstreibender Arbeit wurden die Steine bearbeitet und fachmännisch geschichtet. Seit diesem Zeitpunkt trägt sie zur Biodiversität im Schulgarten bei.